Hans Vetter heißt der neue Vorsitzende der UWG Waldkraiburg. Er tritt die Nachfolge von Hans Zacherl an, der nach drei Jahren an der Spitze der UWG sein Amt aufgab, aber als Stellvertreter auch der neuen Vorstandschaft angehört.

Aus beruflichen Gründen stehe er „vorerst“ nicht mehr für das Amt zur Verfügung, sagte Hans Zacherl, der ein positives Fazit seiner Amtszeit zog. Als Beispiele dafür nannte er die engagierten UWG-Arbeitskreise, die ein Konzept für die Stadtentwicklung erarbeitet hätten, das in das ISEK (Integriertes Städtebauliches Entwicklungskonzept) einfließe, und an Projekten zur Innenstadtbelebung arbeiten. Auch die Veranstaltung „Ruck ma zamm“, die Beteiligung am Ferienprogramm oder mit eigenem Wagen am Faschingszug führte er an. Zacherl lobte die Arbeit der UWG-Stadträte, vor drei Jahren noch „fast alles kommunalpolitische Frischlinge. Sie haben sich ganz gut in die Stadtpolitik eingearbeitet“ und wüssten mittlerweile, wie eine Kommune tickt. Zacherl: „Wichtig ist, dass die Bevölkerung immer wieder eingebunden wird und Entscheidungen erklärt werden.“ Sein Wunsch für die Zukunft ist es, mit der UWG im Landkreis und der Wählergemeinschaft West einen geeigneten Kandidaten für die Landratswahl im Jahr 2020 zu finden, „um die alten Spinnweben aus dem Landratsamt rauszukehren“.

Sein Nachfolger Hans Vetter, der sich bisher in einem UWG-Arbeitskreis engagiert hatte, möchte die Mitglieder noch besser einbinden und informieren, etwa durch einen Newsletter. Auch Vetter richtete den Blick schon nach vorne. Die Kreistagswahl 2020 sei „eine Chance, um Veränderung zu bringen“. Er hofft darauf, dass die UWG Waldkraiburg den „Waldkraiburger Schwung“ an den Landkreis weitergeben kann. Die Politik von Bürgermeister Robert Pötzsch bewertete er als „sehr solide“. Der Bürger sehe die ersten Erfolge. „Ein gutes Fundament.“
Das hat der UWG-Ortsverein in jedem Fall bei den Finanzen. Bei Einnahmen von 13730 und Ausgaben von 5835 Euro in 2016 ist der Kassenstand zum Jahresende auf fast 21000 Euro angewachsen. Das sei „eine Grundlage für einen vernünftigen Wahlkampf“, so Haindl mit einem zufriedenen Lächeln.

Bürgermeister Robert Pötzsch lobte den UWG-Verein und seine engagierten Mitglieder. Die Entwicklung Waldkraiburgs sieht er positiv. Die wirtschaftliche Lage, die Zinspolitik und die Fertigstellung der A 94 spiele der Stadt in die Karten. „Es boomt an allen Ecken und Enden“, so Pötzsch im Blick auf die rasante Bauentwicklung. Das könne auch zu infrastrukturellen Problemen führen, etwa beim Verkehr oder bei Kita-Plätzen und Schulen. „Wir sind dafür gerüstet“, ist er überzeugt.
Die Stadt steht vor enormen Herausforderungen, Pötzsch nannte als Beispiel die riesigen Investitionen, die im Waldbad notwendig werden. In der Verlagerung des Rathauses sieht der Bürgermeister eine große Chance.

„Die UWG steht voll und ganz hinter dem Konzept, das Rathaus zu verlegen, wenn es finanzierbar ist“, meinte dazu auch Dr. Frieder Vielsack, Sprecher der UWG-Stadtratsfraktion. Damit eröffnen sich neue Chancen für die Entwicklung der Innenstadt. Zu den Konsolidierungsmaßnahmen für den Haushalt meinte Vielsack: Die Notwendigkeit sei bei den Bürgern angekommen. Und die Maßnahmen bringen auch was. Das langfristige Ziel sei, von den Schulden runter zu kommen. Dafür werde es aber Jahre brauchen.
Kritisch kommentierte er die Entscheidung über den Hochschulstandort. Besonders kritisierte er den Entscheidungsprozess. Es habe nie eine offenene Diskussion mit allen Bewerbern an einem Tisch gegeben. Dabei wäre gerade dies aus Sicht Vielsacks „eine Super-Chance“ gewesen, mit einer konstruktiven Zusammenarbeit der beiden Städte im gemeinsamen Oberzentrum zu beginnen und ein Zeichen zu setzen.

Kreisumlage und Personalkosten im Landratsamt – Kritik an Haushaltspolitik.
Mit der Haushaltspolitik des Landkreises und der Personalentwicklung im Landratsamt setzte sich Peter Huber kritisch auseinander. Nach den positiven Jahresergebnissen von 2013 bis 2015 (sieben Millionen Euro mehr als eingeplant) hatten UWG und WGW ohne Erfolg eine Senkung der Kreisumlage um zwei Punkte in diesem Haushaltsjahr gefordert. Auch 2016 und 2017 werden laut Huber erhebliche Summen im Ergebnis übrig bleiben. Das ermögliche dem Landrat „leichtes Regieren“. Doch, so Peter Huber: Die Städte und Gemeinden zahlen die Zeche.“ Allein Waldkraiburg wären 2017 bei der Reduzierung der Umlage 482 000 Euro zusätzlich geblieben. Eine „gewaltige Hypothek für die Zukunft“ stelle die Entwicklung bei Personal und Personalkosten im Landratsamt dar: Die Anzahl sei seit 2011 um 41 Prozent, die Ausgaben im Personalbereich in diesem Zeitraum noch deutlicher angestiegen, von 12,6 auf 20,8 Millionen Euro. Ein weiteres Problem sieht der UWG-Fraktionsvorsitzende in der „gewaltigen Personalfluktuation im Landratsamt“. Huber wörtlich: „Diese Fluchtbewegung ist nicht zu stoppen.“

[Foto und Text lizenziert durch © OVB, 27.03.2017]