Waldkraiburg – Wie kann die Waldkraiburger Innenstadt belebt werden? Der Stadt sind Grenzen gesetzt, das war den zwölf bis 15 Mitgliedern, Unternehmern, leitenden Angestellten, Freiberuflern, Gastronomen, von Anfang an bewusst.

Ein Jahr lang hat sich ein Arbeitskreis der UWG intensiv mit dieser Frage befasst. Kürzlich übergaben Ak-Mitglieder um den UWG-Vorsitzenden Hans Zacherl Bürgermeister Robert Pötzsch ein Papier mit Ergebnissen ihrer Arbeit.
Da ist die „fatale Finanzlage“ der Stadt sowie die Tatsache, dass die Leerstände im Zentrum Privatbesitz sind. Doch private Interessen und städtisches Anliegen treffen sich in vielen Bereichen.

Ansetzen will der Ak unter anderem beim Stadtbild, das durch kleinere und größere Korrekturen und Verbesserungen aufgewertet werden soll. So wird etwa angeregt, leere Schaufenster und Leerstände interessanter zu machen mit einer Zwischennutzung durch Werbung für Vereine oder das Kulturangebot, für Schulprojekte, durch Schauobjekte von Schulen oder Abschlussarbeiten von Gesellen. Wand- und Parkflächen könnten als Filmvorführplatz genutzt werden, ein Großbildschirm im Zentrum als Werbefläche für Firmen und Veranstalter. Auch von der Einrichtung eines Reparatur-Cafés, die in vielen Städten sehr erfolgreich laufen, versprechen sich Arbeitskreismitglieder eine belebende Wirkung.

Den Sartrouville-Platz wollen sie etwa mit einem Freiluft-Schachspiel aufwerten, mit Bücherboxen oder mit attraktiven Spielgeräten wie auf dem Megakiss-Spielplatz. Parkanlagen und öffentliche Plätze könnten durch komunale Grillplätze Treffpunkt der Bürger werden.
Den Wochenmarkt sähe der Arbeitskreis lieber vor dem Rathaus, auch den Christkindlmarkt. Die ganze Nordseite des Sartrouville-Platzes sollte für Gastronomie (Außenterrassen) freigegeben werden. Auch über einen Rückbau dieser Fußgängerzone sollte nachgedacht werden, so die Arbeitskreis-Mitglieder, die eine Änderung der Verkehrsführung anregen. Die Gastroterrassen auf dem Platz sollten mit dem Fahrzeug erreichbar sein. Viele der Ideen seien in anderen Städten mit großem Erfolg umgesetzt worden, so die Ak-Vertreter im Gespräch mit dem Bürgermeister. Sie sehen nicht nur die Leerstandskrise, sondern auch durchaus positive Ansatzmöglichkeiten. Die Hotelentwicklung am Stadtplatz könne „ein Startup für die Innenstadtentwicklung“ sein, so etwa Herbert Friedl.

Der Bürgermeister begrüßte das ehrenamtliche bürgerschaftliche Engagement des Arbeitskreises. Für den Stadtrat gehe es jetzt darum, die Vorschläge zu bewerten und gegebenenfalls umzusetzen. Pötzsch brachte die Arbeit des Arbeitskreises in Zusammenhang mit der Integrierten Stadtentwicklung (ISEK), deren Ziel es ist, gemeinsam mit den Bürgern städtebauliche Konzepte für die Zukunft zu entwickeln. 2016 werde Waldkraiburg intensiv in diesen Prozess einsteigen. Dazu brauche es eine breite Beteiligung von Bürgern, von Vereinen, Organisationen und Akteuren aus den unterschiedlichen Bereichen des städtischen Lebens.

[Artikel lizenziert durch © OVB, 08.01.2016]